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Tanz auf dem Vulkan, bis es kracht

Yasur. Das ist der Name des aktiven Vulkans auf Tanna und das ist der Grund für unsere Reise dorthin.

Als wir das erste Mal von Yasur gehört haben, wussten wir, dass wir es uns auf gar keinen Fall entgehen lassen können, so ein Naturspektakel anzuschauen. Und ein Spektakel war es wirklich. Wir sind gleich zwei Mal auf den Vulkan gestiegen und haben aus vier unterschiedlichen Perspektiven in seinen Krater gucken können. Nachdem man wirklich unanständig viel Eintritt bezahlt hat wird man gegen halb 5 Uhr am Nachmittag den Berg hinaufgefahren und kann es sich dort für knapp zwei Stunden gemütlich machen. Alleine die Aussicht ist lohnenswert. Wenn das Wetter mitspielt hat man einen wundervollen Blick über den Dschungel auf der einen und das Meer auf der anderen Seite. Bei besonders klarer Sicht (die wir nur stellenweise hatten) sieht man sogar zwei Nachbarinseln. Zwischen dem Grün und dem Blau findet die graue Mondlandschaft ihren Platz.

Das erste Mal oberhalb des Kraters zu stehen und eine Eruption mitzubekommen war schon Wahnsinn. Die Brocken werden unter Dröhnen in die Luft geschleudert und ihnen folgt Dampf und Schwefel. Je nach Windrichtung flogen die glühenden Brocken unterhalb vor unsere Füße.

Je dunkler es dann wird, desto besser sieht man, was da eigentlich vor sich geht. Jede Eruption versetzt einen dann eigentlich mehr in Erstaunen und die Macht, die da unter den Füßen wirkt, wird immer deutlicher spürbar.

Der Boden vibriert und die Erde kocht. Das weiß man zwar, aber wann erlebt man das schonmal so deutlich? Alle Höllenbilder und Vorstellungen des Totenreiches, die durch unterschiedliche Zeiten und Völker geprägt worden sind, liegen einem hier klar vor Augen. Alles macht Sinn. Die Definition, die wir von Leben haben, wirkt plötzlich viel zu klein gedacht. Es ist so lächerlich, welch überschwängliche Rolle sich der Mensch selbst zuschreibt. Hier befindet sich nämlich die Macht, die alles zerstören kann. Von Zeit zu Zeit denkt man an Mordor. Das Schöne ist aber: Diese Macht ist nicht nur in der Lage zu zerstören, sondern diese Macht schafft so viel Leben. Ohne die Vulkane Vanuatus gäbe es keine einzige Insel, es gäbe diese Artenfielfalt nicht und diese einzigartige Natur, es gäbe gar nichts. Es ist also wirklich überhaupt kein Wunder, dass man in den Vulkanen die höchsten Götter der Inseln gesehen hat. Denn sie sind wie Götter, Herrscher über Leben und Tod und Entscheider über das Schicksal.


Für uns beide waren die beiden Besuche auf dem Vulkan das spektakulärste Naturereignis, was wir jemals gesehen haben. Wir konnten direkt in das Herz der Erde gucken. Der Moment, in dem der Boden aufgerissen wird und die Lava nach oben schießt ist einfach so geil!


Fotos und Videos kommen kaum an das ran, was man da erlebt. Aber wir haben es trotzdem versucht. Hier, für euch:


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