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Tank yu tumas, Vanuatu!

Wir sind wieder in Port Vila. Als wir vorhin mit dem Taxi hier einfuhren, hatten wir beinahe ein heimatliches Gefühl. Es ist auch irgendwie schön, wieder in der Stadt zu sein. Die Menschen haben wieder Smartphones, es gibt Supermärkte, Strom, Kühlschränke und das Wasser ist warm und kommt aus der Leitung. Wir kommen in unserer letzten Nacht in unserer alten Lodge in der Lagune unter und freuen uns, unseren Vermieter Ian wiederzusehen.


Eigendlich stehen nur noch wenige Sachen an:


1. Kava probieren!


Jetzt sind wir schon seit zwei Wochen in Vanuatu und haben es immer noch nicht geschafft, das Kultgetränk zu probieren, von dem alle sprechen und das so besonders wirken soll. Wie genau es gemacht wird? Immer anders! Keine Ahnung! Aber es wird aus der Kavawurzel produziert und der Vorgang ist auf manchen Inseln noch immer heilig und nur den Männern vorbehalten (zum Beispiel auf Tanna). Trinken dürfen Kava fast überall aber auch die Frauen.

Wir kommen also in die Kavabar und es bietet sich uns ein lustiges Bild. Es gibt zwei Räume, in denen Bänke stehen. Im Vorderraum ist dazu noch ein riesen Buffet aufgebaut. Neben dem Hinterraum ist ein Kiosk angegliedert, in dem man allerlei Junkfood bekommen kann. Im vorderen Raum guckt eine Frau verträumt in die Gegend und legt sich im nächsten Moment hin. Eine andere Frau glotzt das Essen vor sich an und regt sich nicht. Der Mann im Hintergrund redet so leise, das man ihn kaum verstehen kann. Wir können uns das Lachen kaum verkneifen, echt. Alles erinnert an den guten alten Fressflash, aber en detail vorbereitet. Ein Kifferparadies.

Wir bestellen und bekommen unser Schüsselchen voller unapettitlicher brauner Brühe.

Wir haben gehört und gelesen, dass man alles auf einmal trinken sollte und eine nette Dame bestätigt uns diese Vorgehensweise. Na gut: Nich lange fackeln, Kopp in’ Nacken. Weg damit.

Weg damit!

Mund wird taub, Zunge wird taub, huch! Und zwar direkt nach dem Schlucken. Wir überlegen noch einen Becher nachzulegen, aber entscheiden uns dann doch dagegen, wir wissen ja nicht was noch kommt. Die Wirkung soll eine Stunde auf sich warten lassen. Der Autor eines Buches über Vanuatu beschreibt, dass er nach sechs Bechern ohnmächtig wurde. Also lieber bleiben lassen und geduldig warten. Wir gehen in unser Lieblingscafé am Meer, denn wir haben noch nichts gegessen. Haha, wir sind so super ne?! Nix gegessen aber zwei Bier getrunken in Tanna am Flughafen. Und dann Kava probieren, jaja, is klar...

Aber seid unbesorgt. Wir leben noch. Und eigentlich war alles sehr unspektakulär. Der taube Mund war nach 10 Minuten nicht mehr taub, ansonsten ist gar nicht so viel geschehen. Irgendwie hatte man schon das Gefühl die Umgebung etwas intensiver wahrzunehmen und nach ner knappen Stunde fühlte sich die Zunge etwas lahm an. Götz war sich außerdem nicht so ganz sicher ob er ein paar Schwankungen erlebt, aber möglicherweise lag es an der veränderten Körperverlagerung nach dem Burger! Haha, dieser Erklärungsansatz fand sich während wir immer noch auf die Wirkung warteten. Nunja, nach der Stunde, die wir gewartet haben hatte dann ohnehin die Wirkung der Flasche Wein Überhand genommen... Wir haben schlussendlich also kaum was wahrgenommen, hätten vielleicht doch zwei oder drei Becher trinken sollen. Aber man muss sich ja noch ein paar Sachen für den nächsten Besuch übrig lassen.


2. Spaziergang nach Port Vila und zum Markt


Abschiedsrunde drehen, ein bisschen mit den Leuten quatschen, emotional werden und Tschüss sagen.

Haben wir gemacht.

Tank yu tumas, Vanuatu. Das ist Bislama und die Sprache haben wir so lieb gewonnen wie das Land. Es ist so bunt, so vielseitig, so strahlend, so lachend und so wunderbar friedlich. Wir haben hier ein bisschen unser Herz verloren, das müssen wir zugeben. Das Land zieht einen in seinen Bann. Auch wenn die Anreise fast 2 Tage dauert, wir haben gesagt, wir werden sie irgendwann in Zukunft noch einmal auf uns nehmen. Wir haben erst drei Inseln gesehen, das heißt, dass noch 80 darauf warten, erkundet zu werden.


Nun ziehen wir weiter, doch wir sind so froh, dass wir die Freude hatten, hier gewesen sein zu dürfen.


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