Tasmanien Teil 3: Queenstown
Neben der wunderschönen Natur des Nordwestens haben wir mit Queenstown ein Städtchen gefunden, das uns regelrecht entzückt hat! Die Geschichte des Ortes war jahrelang vom Bergbau der umliegenden Berge bestimmt und liegt inmitten des Gebirges in einem überschaubaren Tal. Im Gegensatz zum Rest Tasmaniens wurde diese Gegend hier nach der Besiedlung Anfang des 19. Jahrhunderts erst relativ spät in den 60er Jahren entdeckt und erforscht. Nicht sonderlich sorgfältig, denn erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts fand man hier das Gold, das die Menschen in diese Gegend locken sollte. Man gründete das Bergwerk, die Stadt Queenstown und den gleichnamigen Verwaltungsbezirk. Queenstown wurde zum Zentrum eines bedeutenden Bergbaugebietes mit umfassender Infrastruktur zur Verarbeitung. Seit den 1890ern wurde ebenfalls mit dem Kupferabbau begonnen und je mehr die Arbeit florierte desto größer wurde die Umweltkatastrophe drum herum. Schon auf der Hinfahrt haben wir uns über die kahlen Berge und die fehlenden Bäume gewundert. Doch einst waren all die Berge bewaldet. Die Schmelzöfen und Sägemühlen benötigten allerdings so viel Holz, dass die gesamten Wälder gerodet wurden. Die Tiere verließen den Dschungel... Einzig Queenstwon selbst hat noch Wiesen und Büsche in der Stadt, ansonsten ist die Gegend ganz schön trist. Heute gibt es die Bergwerke nicht mehr, sie wurden Mitte des 20. Jahrhundert wieder geschlossen. Was bleibt sind die Spuren einer einst wohlhabenden Stadt. Mit den Jobs verließen auch die Menschen das Örtchen, sämtliche Häuser in der Stadt verfallen und werden zu Spottpreisen auf den Markt geschleudert. Wäre nicht Queenstown das tasmanische Äquivalent zu Wuppertal und damit die niederschlagsreichste Stadt des Landes, könnte man sich das ja mal überlegen...Aber hier schiffts! Und wie!
Wir jedenfalls lieben ja die Romantik des Verfalls und haben somit auch Queenstown gleich ins Herz geschlossen und uns kurzerhand entschlossen zu bleiben. Am nächsten Morgen haben wir einen Streifzug durch die Gemeinde gemacht.Wir sind ziemlich nass geworden, sind auf eine Tour auf Rädern umgestiegen und haben uns danach ebenfalls dazu entschlossen, Queenstown wieder zu verlassen.