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San Luis

San Luis ist wohl die Provinz und die Stadt, in der ich neben Buenos Aires in Argentinien die meiste Zeit an einem Ort verbracht habe und die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist. Nachdem ich in Argentinien angekommen bin, fuhr ich auf beinahe direktem Wege nach San Luis. Es war meine erste Reise in dem Land, dessen Sprache ich nicht sprach und ein ziemlich großes Abenteuer. Durch Tims Teaching habe ich die Hürden am Busbahnhof in Buenos Aires allesamt genommen, habe es in den Bus geschafft und bin samt meines Gepäcks in San Luis angekommen. Ich war total gespannt. Denn ich wollte den guten alten Tim aus Brühl besuchen, den es vor sieben Jahren an die Seite der lieben Tita nach Argentinien gespült hat.

Inzwischen lebt er seit gut fünf Jahren gänzlich in Argentinien, hat die Tita geheiratet und vor etwa eineinhalb Jahren den Goldschatz Ferrán bekommen. Er hat seinen Job hier, seine Freunde, sein Heim. Wir haben uns ewig nicht gesehen! An dem Wochenende, bevor unsere Weltreise losging, das erste Mal seit etlichen Jahren nochmal im Rheinland! Desto mehr hab ich mich gefreut zu sehen, wie sich Tim, Tita und Ferrán hier eingenistet haben, was sie machen, wie es ihnen geht und wo sie leben. Das erste, was mir auffiel war der 1. FC Köln Aufkleber am Auto, war ja klar! Niemals geht man so ganz und so... Tita hat mich abgeholt, weil ich den Tim natürlich direkt mal verpasst hatte. Ich kam aus Buenos Aires, er fuhr nach Buenos Aires aus beruflichen Gründen. Also haben Tita und ich uns mit ihrer wundervollen Nichte ins Auto gesetzt, haben uns Pizza geholt und erstmal schön gegessen und ein bisschen gequatscht.

Ich habe knapp zwei Wochen in San Luis verbracht, bei den Tim, Tita und Ferrán im Gästezimmer gewohnt und wurde vor allem von Tita in hervorragendster Weise in die argentinische Kultur eingeführt!

Da der arme Tim genau in der Zeit meines Besuches seine Abschlussarbeit zu Ende bringen musste, zogen Tita und ich abends mit dem Kleinen durch die Gegend und gönnten Tim die Ruhe im Haus. Da aber ohnehin die Tage in Argentinien sehr lang sind und das Leben abends stattfindet, war das nichts besonderes. Wir zogen dann mit dem Kleenen los, trafen Freunde und gingen Essen und Tangoshows gucken.

In San Luis habe ich damals vor allem gelernt zuzuhören, dem Spanischen so einigermaßen nachzukommen und nicht daran zu verzweifeln stumm zu sein. Es hat mir im Nachhinein unheimlich viel gebracht fürs Verstehen (mehr als ich am Anfang geglaubt habe), aber damals war es natürlich eher scheußlich. Vor allem wenn man sich gerne unterhält ist es umso bedauerlicher nicht sprechen zu können. Aber daraus entwickelte sich natürlich eine umso größere Motivation fleißig zu sein. Und Tita kann ja auch deutsch, das war wirklich schön und ich bin nicht in kompletter Hilflosigkeit versunken. Tita hat mir alles gezeigt, was lecker und gut ist, was typisch argentinisch ist, welchen Wein man trinkt, welches Eis man am besten bestellt oder in welche Kneipen man geht. Wir haben ihre Freundinnen getroffen und sind an den besonders heißen Nachmittagen raus aufs Land gefahren. Tim und Tita haben mir die schönsten Ecken in San Luis gezeigt sind und nach Feierabend bin ich mit Tim mim Motorrad raus. Wir hatten eine so schöne Zeit zusammen und am Ende auch ein tolles Wochenende mit Tim, der endlich so halbwegs frei hatte! Dann gab es ein herrliches Asado in Sebas Hostel, einem Freund der beiden, in das ich dann auch mit Götz für ein paar Tage eingezogen bin. Darauf hatte ich mich doch am meisten gefreut ;)

Nachdem die ersten 2 Wochen in San Luis um waren, bin ich nochmal für 3 Wochen weggefahren, den Götz abholen, meine Spanischschule machen und so weiter. Aber danach sind wir nochmal zurückgekommen. Ich hatte Götz schon richtig vorgeschwärmt und die letzte Woche in Buenos Aires konnte kaum schnell genug umgehen. Neben der Vorfreude wiederzukommen wollten wir auch einfach wieder zurück in die Natur. Tim hatte seine Arbeit nun auch endlich und seeeehr erfolgreich (herzlichen Glückwunsch nochmal) verteidigt - und das musste natürlich mit einem Asado und einer Gartenparty gefeiert werden! Es kamen alle, die spontan Zeit hatten vorbei - und noch ein paar mehr.

Götz und ich haben bei Tita und Tim das Wochenende verbracht und haben auch einen Ausflug in die Provinz gemacht. Das Wetter war leider etwas durchwachsen im Gegensatz zu den Wochen vorher, aber wir haben uns davon nicht abhalten lassen. Tim und Götz haben versucht zu Angeln, leider nicht ganz so erfolgreich... Aber naja, immerhin probiert.

Nach dem Wochenende sind Götz und ich dann wieder zu Seba ins Hostel gefahren, der Besuch von seinem alten Kumpel David hatte. Mit den beiden Jungs war es auch wieder herrlich. Wir haben jeden Tag zusammen gegessen, jeder hat jedem mal etwas zubereitet, aber in Wirklichkeit war der David der absolute Chefkoch. Im Grunde genommen wurden Götz und ich rund um die Uhr versorgt! An den Nachmittagen sind wir wandern oder spazieren gegangen und haben die Ruhe der Sierra genossen. Abends kamen Tim, Tita und Ferrán uns besuchen, wir haben noch etwas unternommen oder sind zum Essen gegangen. Zum Abschluss dieser schönen Zeit, sind wir mit den Dreien fürs Wochenende nach Mendoza gefahren.

Wir danken euch dreien noch einmal ganz herzlich für diese wunderbaren Tage und Wochen, die wir mit euch verbringen durften! Es war uns eine wahre Freude und wir fühlen uns beglückt, dass wir bei euch sein konnten! Wir haben eure Gastfreundschaft sehr genossen und uns von Anfang an so wohl gefühlt, dass wir es richtig schade finden, euch jetzt nicht mehr wiederzutreffen. Aber die Reise geht weiter... Allerdings wissen wir jetzt schon, dass es nicht sonderlich lange dauern wird, bis wir euch wieder besuchen kommen. Es war einfach zu schön bei euch und wir lieben Argentinien! Wir lieben die Natur hier, aber auch die Städte. Die Herzlichkeit der Argentinier ist unvergleichlich! Außerdem schuldet euch der Götz noch ein Asado zum Song :)

Danke für alles! Fühlt euch gedrückt und fühlt euch geherzt. Bis bald, wenn wir uns auch noch fragen wann! Aber bis bald! ¡Volveremos!


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