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Salta

Salta. Wie war Salta?

Nach einer knappen Woche Abenteuerpiste hatten wir unser Gipfelziel erreicht, die Kolonialstadt Salta. Wir haben uns in einem herrlichen kleinen Häuschen inmitten der niemals ruhenden und total wuseligen Stadt eingemietet.

Unser Vermieter hieß Eduardo und war ein äußerst netter Mensch. Es war auch ein bisschen witzig wegen Eduard dem Haschischhund. Aber der Name ist nicht der allerseltendste in Argentinien und wir haben schon ein paar Mal geschmunzelt und einem Eduardo hat Götz sogar sein Liedchen vorgespielt. Was aber toll war an Eduardo war, dass er irgendwie unser Menschenschlag war. Er hat uns direkt die Art von Restaurants und Bars und sonstige Orte empfohlen, die wir auf Anhieb mochten und die sicherlich auch unsere Stammplätze geworden wären, würden wir in Salta leben. Eduardo ist darüber hinaus auch Musiker und hat sich vor ein paar Jahren ein eigenes Studio direkt gegenüber eingerichtet. Götz und Eduardo kamen also schnell ins Gespräch und waren gleich Feuer und Flamme ob ihres Gegenübers. Eduardo wollte Götz unbedingt das Studio zeigen und Götz wollte es sehen! Wir verabredeten uns für Übermorgen.

Erstmal mussten wir ankommen. Wir erzählten Eduardo von unserer furchtbaren Reise nach Salta mit all den Flüssen und Steinschlägen, doch er lächelte nur; war doch im Norden schon seit zwei Monaten Hochwasser...

Aber er wusste uns auch zu beruhigen und empfahl uns seine Lieblingsbar: Jeden Abend Live-Musik und gutes Essen, direkt um die Ecke! Wir hin... Zum ersten Mal auf unserer Reise haben wir einen Ort gefunden, der eine Partnerlokalität zum Ufercafé darstellen könnte!!! KÖNNTE!!! Ach, was haben wir uns wohl gefühlt... Und ach, wir sehr vermissen wir doch unser zweites Wohnzimmer im Wedding... (Liebe und Küsse an dieser Stelle... Falki und Inez, wir vermissen euch! Schluchz.) Geschockt, wie wir noch aufgrund unserer Fahrt waren, haben wir Trottel natürlich keine Fotos gemacht...

Am nächsten Morgen sind wir raus auf die Straße und haben einen kleinen Erkundungsspaziergang unternommen. Da haben wir uns gefühlt wie in Neapel! Also nicht die dunklen Gassen von Neapel... Nur die hektischen. ... Mmmh... Jetzt, wo ich Götz nochmal dazu befragt habe, da stelle ich fest, dass scheinbar nur ich mich wie in Neapel gefühlt habe... Verständnisloses Kopfschütteln seinerseits. Also, der Vergleich hinkt!

Für uns beide wars aber definitiv eine kleine Zeitreise in die 90er. Hammer Klamotten, hammer Stil, hammer Musik in den Frühstückbars. Es war wirklich schön! Leider haben wir auch hier kaum Fotos gemacht... Ich weiß auch nicht wieso... Die Kamera hatten wir nicht dabei, weil wir sehr eindringlich vor Diebstählen gewarnt wurden (Neapel eben), aber auch mit dem Handy habe ich irgendwie nur Kirchen und Stromleitungen geknipst.

Das Schöne an Salta war das Lebensgefühl. Es ging zwar her wie in einem Taubenschlag, aber zum ersten Mal seit wir in Argentinien waren gabs richtig gesundes Essen und Supermärkte, die uns zum Großeinkauf verlockt haben und für eine unfassbar geile Gemüseterrine gesorgt haben. Und dann natürlich Eduardo! Ohne ihn würde es jetzt nicht das erste spanische Solo von Götz Widmann geben.

Denn im Gegensatz zu mir hatte Götz ihn ganz richtig verstanden: ich glaub, er will dass ich was einsinge!

OH! (meine Reaktion): Mist, wir treffen ihn gleich, du hast noch ne halbe Stunde!

Götz hatte, als wir bei Seba hausierten, seinen ersten spanischen Text geschrieben, er handelt vom Assado. Also der Art und Weise und der Zeremonie, wie die Argentinier traditionell ihr Fleisch grillen. Der Text war soweit fast fertig. Und die Genialität meines Freundes zeichnete sich in der nächsten halben bis Dreiviertel Stunde aus. Er setzte sich an den Küchentisch, bewaffnete sich mit seiner Gitarre und komponierte eine Melodie, die er dann ein paar Minuten später in Eduardos Studio erstmalig probte und weitere zehn Minuten später aufnahm.

Ich entschuldige mich für die Qualität des Bildes, aber ich hatte wieder nur meine Handykamera dabei.

Götz hat das Lied dann drei Mal eingesungen, Eduardo hat ne zweite Gitarre, Trommeln und Rasseln drüber gespielt. Nach ner knappen Stunde ging's schon auf die Zielgerade.

Tja, und jetzt ist der Song fertig und dreht seine Runden über die Anlagen unserer argentinischen Freunde. Vielleicht wird Götz alias Pablo ja jetzt ein kleiner Volkssänger hier :)


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