Venice, baby!

Wir haben den Sprung über die mittelamerikanische Landbrücke in die USA gewagt und geschafft.

Für mich ist es das erste Mal in den Staaten und nach 5 Wochen Dschungel und Beach bin ich etwas kulturgeschockt. Das äußerte sich beispielsweise in einem beinahe-Heulkrampf im Supermarkt. Ich kenne ja bisher nur die märchenhaften Erzählungen über amerikanische Supermärkte, aber ich wusste bis neulich nicht, wie sehr man eine Käsetheke vermissen kann. Wir haben ja in den ganzen letzten Monaten immer von den lokalen Produkten gelebt, die es so gab, aber plötzlich wieder inmitten des Überflusses jeglicher Weltprodukte zu stehen war irgendwie geil. Auch wenn ich nicht glaubte, sowas zu brauchen. Tja, Pech gehabt, Anke, du bist auch nur das Opfer der globalen Weltmarktpolitik... Wir waren also erstmal sehr ausdauernd Lebensmittelshoppen, um dann so richtig geil zu kochen. Der Spaß hat dann letzten Endes aber tausendmillionen Dollar gekostet. Alles Bio, alles Amerikapreise. Nix geht hier unter 5 Dollar. Ist ja nicht so, dass wir gerade am Ende unserer Reise und unserer Ersparnisse angelangt sind ne.. Egal. Wir lassen es krachen, sind nur noch knapp 3 Wochen und wir genießen alles hier in vollen Zügen. So auch einkaufen und kochen und essen.

Und Venice Beach! Wir sind in Venice Beach! Und es ist alles wie im Film.

Entschuldigt bitte die Fotoqualität, aber wir hatten nur unsere Handys dabei und haben unsere richtige Kamera irgendwie immer vergessen, wenn wir raus sind.

Also, Venice! Was ist das und was kann man da machen? Der Name lässt unschwer erkennen, dass es neben der berühmten Strandpromenade auch Grachten und Flüsschen und Brückchen gibt, wie eben in Italien. Aber erst mal zur berühmten Strandpromenade. Also, was kann man da machen?

Man kann zum Beispiel den ganzen Tag über die Strandpromenade spazieren und es wird nie langweilig! Hört sich zwar öde an, ist aber wahrhaftig das Gegenteil davon. Die weltberühmte Freakshow macht ihrem Namen Ehre und der Human Zoo hier ist einfach grandios unterhaltsam. Dann haben wir auch noch traumhaftes Wetter plus High quality Gras im frisch legalisierten Bundestaat. Das ist jetzt das zweite Land, in das wir auf unserer Reise kommen, wo Haschisch legalisiert ist und man muss einfach mal wieder betonen, was für eine Bereicherung es für das Lebensgefühl ist. Die Leute laufen mit einem zufriedenen und weltumarmenden Lächeln herum und der Staat ist auch noch nicht dran kaputt gegangen. Die Welt dreht sich weiter, aber eben ein bisschen peacevoller und ohne gestreckten Mist. Es gibt so viele so tolle Shops, in denen man tolle Beratungen bekommt und in denen günstiges aber unfassbar gutes Kraut verkauft wird. Die Leute feiern da alle rund um die Uhr ihr Leben, weil sie selbst noch nicht glauben können, den Sprung in die Legalität geschafft zu haben. Und ja, liebe Leute, es ist einfach schön nicht kriminalisiert zu werden, nichts verbotenes zu tun und sich nicht verstecken zu müssen. Ja, wir haben schon gesagt, Venice ist irgendwie wie Amsterdam, nur am Meer und mit geilerem Wetter.

Und mit lustigeren Menschen irgendwie. Ja, Götz und ich schlendern hier einfach nur herum, wir beobachten die Skater, die Bodybuilder und die Verrückten, amüsieren uns köstlich und kugeln im Sand rum.

Zwischendurch schauen wir uns den Rest der Stadt an, laufen durch die Kanäle und bestaunen die Villen, die hier stehen und die unbezahlbaren Autos, die hier herumcruisen. Alles hier ist unglaublich prollig, hier zeigt man eben das Geld, das man verdient, kombiniert mit Surferlifestyle und gutem Aussehen. Wir fühlen uns ein bisschen wie kleine Kinder, die ihre Nasen an den Scheiben plattdrücken und nicht reinkönnen. Die Häuser hier sind wirklich wunderschön und sehr geschmackvoll. Zwischendurch merkt man sogar noch einen gewissen Hippiespirit aus vergangenen Tagen. Das Geld hat den Charme zwar überstrichen, aber irgendetwas liegt noch in der Luft und mit viel Phantasie kann man sich ausmalen, was für ein Leben hier vor ein paar Jahrzehnten mal gelebt wurde.